Zum Jahresende 2023

Geschätzte WRZ-Mitglieder

Traditionsgemäss darf ich mich zum Jahresende mit einer kurzen Botschaft an Sie wenden.

Das Jahr 2023 wird in verschiedener Hinsicht in die Annalen eingehen, vor allem aber als Krisenjahr. Die freie Welt sieht sich zusehends unter Druck. In Europa herrscht weiterhin Krieg. Nebst der Ukraine rücken – u.a. auch wegen der zögerlichen Haltung des Westens – zusehends weitere Länder in den Fokus des Aggressors: Finnland, die baltischen Staaten, Moldawien und Georgien. Im Nahen Osten ist ein weiterer blutiger Konflikt im Gange, ausgehend von terroristischen Organisationen. War anfangs Israel im Fokus, wird nun auch die Schifffahrt im Roten Meer attackiert. Ereignisse, welche uns als Wirtschaftstätige direkt betreffen.

Die Konjunktur in unserem Land verharrt allerdings auf erstaunlich hohem Niveau. Wir sehen aber Unterschiede. Während die Life Science-Industrie und der Detailhandel nach wie vor gute Geschäftszahlen präsentieren kann, sehen wir im Maschinen- und Anlagenbau rückläufige Tendenzen. Die Bauwirtschaft ihrerseits profitiert weiterhin von der Zuwanderung und von Betrieben, die ihre Basis erweitern. Grosse Probleme bereitet vielen von uns der Fachkräfte- und Arbeitskräfte-Mangel. Wegen der demografischen Entwicklung können wir die Lücken, welche durch die Pensionierung geburtenstarker Jahrgänge entstehen, nicht mit inländischen Arbeitskräften ersetzen. Der Trend zu Teilzeitarbeit und das nach wie vor zu tiefe Pensionierungsalter helfen diesbezüglich nicht. Besonders ärgerlich ist zudem, dass die öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen ungebremst wächst, der Privatwirtschaft mit deutlich attraktiveren Konditionen in dieser schwierigen Zeit die Arbeitskräfte entzieht und damit auch zusätzliche Migration verursacht.

Erfreulich ist, dass die Energieversorgung in diesem Winter gesichert scheint. Für eine völlige Entwarnung ist es allerdings zu früh. Ein harter Winter könnte erneut eine Mangellage herbeiführen. Wichtig ist, dass wir die Energieversorgung langfristig sicherstellen: Ausreichend Energie zu vertretbaren Kosten. Das wird nur möglich sein, wenn zur Deckung des Strombedarfs, der sich bis 2050 ungefähr verdoppeln wird, auch Kernkraft genutzt werden kann. Die Einsicht setzt sich langsam durch, dass das diesbezügliche Verbot sehr bald fallen muss.

In der Region profitieren wir weiterhin von verschiedenen erfolgreichen Unternehmen verschiedenster Grösse. Für die langfristige Standortattraktivität der Region Zofingen wäre es aber unabdingbar, dass eine Konsolidierung endlich Tatsache würde. Die Geschehnisse weisen fatalerweise in die andere Richtung. Die Region hat es nicht einmal fertiggebracht, ihre Elektrizitätswerke zusammenzuführen und damit Marktmacht zugunsten unserer Region und unserer Unternehmen zu gewinnen. Zuerst ist Aarburg mit fadenscheinigen Argumenten ausgeschert. Und

vor kurzer Zeit hat die Rothrister Bevölkerung eine EW-Fusion knapp abgelehnt; wohl mehr wegen eines diffusen Anti-Zofingen-Reflexes. Gute Argumente gegen die Fusion waren Mangelware. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden nimmt eher ab als zu. Keine gute Entwicklung. Die Wirtschaft ist gut beraten, die politischen Verantwortungsträger wieder vermehrt auf die Grundlagen einer guten Standortpolitik hinzuweisen.

Interessant ist die Entwicklung rund um die Festung Aarburg, ein Monument von nationaler Bedeutung. Der Kanton zieht in Betracht, das Jugendheim an einen geeigneteren Ort zu verlegen und die Festung einer neuen Nutzung zuzuführen. Das Projekt wird von Hanspeter Fricker, ehem.
Departementsekretär DVI und Silvia Weber, stv. Departementsekretärin DVI, professionell geführt. Der WRZ ist involviert und begleitet das Projekt. Eine solch epochale Chance sollte genutzt werden. Dafür wird sich der WRZ nach Kräften einsetzen.

Noch einige interne Informationen:

  • Cindy Schenk, Personalverantwortliche bei Hunkeler AG, Wikon, wird unseren Vorstand per Ende Jahr auf eigenen Wunsch verlassen. Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit! Wir freuen uns, dass sich Daniel Erni, CEO der Hunkeler AG, Wikon, bereit erklärt hat, in den Vorstand einzutreten und damit u.a. die Unternehmen in den Luzerner Gemeinden zu vertreten.
  • Die regionale Wirtschaft – inklusive Gewerbevereine – wird am Samstag, 16. März 2024 im Rössli-Saal Rothrist einen festlichen Frühlingsball ausrichten. Reservieren Sie sich diesen Termin.
  • Der Vorstand wird auch 2014 wieder einen WRZ-Award vergeben. Wir suchen Persönlichkeiten oder Institutionen, welche sich um die regionale Wirtschaft verdient gemacht haben oder verdient machen. Senden Sie Ihre Vorschläge mit einer kurzen Begründung an info@wr-zofingen.ch

Nun wünschen wir Ihnen frohe Festtage, einen rauschenden Jahreswechsel und nur das Beste im neuen Geschäftsjahr. Herzlichen Dank für Ihre Treue zum WRZ!

Verband Wirtschaft Region Zofingen

Peter Gehler (Präsident)